Gestiegene Haftungsrisiken, aggressive Anteilseigner und knallharte Aufsichtsräte – für Deutschlands Vorstandsmitglieder und Geschäftsführer stieg der Druck in den Jahren 2010 bis 2015 erheblich. So äußerte sich die Mehrzahl von 521 Führungskräfte im Rahmen einer Befragung durch die internationale Personalberatung LAB & Company in 2015.
Haftungsrisiken erregen Besorgnis
Über gestiegene Haftungsrisiken klagten 88 % der Betroffenen. 54 % fühlten sich durch aggressive Anteilseigner und Investoren stärker unter Druck gesetzt. Und rund die Hälfte (52 %) sagte, dass Aufsichtsräte zunehmend versuchen, eigene Haftungsrisiken auf sie abzuwälzen. „In der Gesellschaft und im Geschäftsleben gibt es einen Trend zu einer streng rechtlichen Beurteilung einzelner Vorgänge – ohne Berücksichtigung der Gesamtvorgänge“, sagte einer der Teilnehmer. Es sei leicht zu richten, wenn man selbst keine Entscheidungen treffen müsse.
Die immer kürzere Verweildauer von Vorstandsmitgliedern und Geschäftsführern zeigt, dass sie unter schärferer Beobachtung von Aufsichtsräten, Anteilseignern und der Öffentlichkeit stehen. Fehler werden viel konsequenter aufgedeckt und bleiben nicht ohne Folgen“, sagte Klaus Aden, Geschäftsführer von LAB & Company. „Gleichzeitig stehen sie unter starkem Performancedruck, müssen also auch riskante Entscheidungen treffen. Das Bemühen um Balance zwischen mutigem Unternehmertum und haftungsrechtlicher Risikominimierung wird zur versuchten Quadratur des Kreises.“
Gelassenheit bei Social Media
Befragt wurden die Führungskräfte auch auf die Auswirkungen von sozialen Netzwerken auf ihre persönliche Belastung – etwa durch Shitstorms. Hier zeigten sich die Vorstände, Aufsichtsräte und Geschäftsführer relativ gelassen: Nur rund ein Drittel (36 %) fühlte sich dadurch zusätzlich belastet.
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