- Vertrauen in KI steigt: 92% würden Software auch bei strategischen Entscheidungen einbeziehen
- Nachholbedarf: Nur 14% der Manager nutzen KI im eigenen Unternehmen
- Drei „KI-Denkschulen“: Skeptiker, Optimisten und Pragmatiker
Führungskräfte in der deutschen Industrie trauen der Künstlichen Intelligenz zu, Entscheidungsprozesse deutlich zu verbessern – für ersetzbar halten sie sich jedoch nicht. Dies ist ein zentrales Ergebnis des LAB Consulting-Barometer aus dem Jahr 2017.
Wie prägt KI Entscheidungsprozesse?
In der Studie untersuchten LAB & Company mit der Technologiemanagement-Expertin der Universität Kassel, Prof. Dr. Sabrina Schneider, untersucht, wie stark die Künstliche Intelligenz (KI) Entscheidungsprozesse in Unternehmen künftig prägen wird. Befragt wurden dabei branchenübergreifend rund 200 Teilnehmer in hohen Positionen, wobei knapp die Hälfte der Befragten den höchsten Entscheidungsgremien in Unternehmen angehörte (Vorstand, Geschäftsführung oder Aufsichtsrat).
Künstliche Intelligenz: Assistent oder Management-Killer?
Der überragende Teil der Studienteilnehmer (92%) konnte sich die KI insbesondere in der Rolle eines Entscheidungsvorbereiters gut vorstellen: So würden sie bei einer strategischen Fragestellung eine nach rationalen Gesichtspunkten optimale Lösung von der Software ermitteln lassen, die finale Entscheidung jedoch selbst treffen. Dabei betonten die Teilnehmer insbesondere die aus ihrer Sicht vorhandenen Grenzen der Leistungsfähigkeit von KI-Systemen. Dazu zählten sie vor allem fehlende Intuition und Kreativität, Fokussierung auf quantitative Faktoren oder die Unfähigkeit zur Empathie und zur Abschätzung der indirekten Entscheidungsfolgen. Grundsätzliche Vorbehalte gegenüber der KI äußerten dagegen nur eine Minderheit der Befragten: 9% gaben an, kein Vertrauen in die KI-Systeme zu haben.
Dabei schien die Perspektive der Befragten auf KI nur selten durch eigene Erfahrungen gestützt: Lediglich 14% der Studienteilnehmer gaben an, KI in ihrem Unternehmen bereits einzusetzen, weitere 11% konnten auf erste Erfahrungen verweisen. Darüber hinaus zeigten sich nur 12% der Befragten überzeugt, mit den Möglichkeiten der KI gut vertraut zu sein.
„Technologische Entwicklung und Adoption technologischer Entwicklungen geschehen meist zeitversetzt. Beim Thema künstliche Intelligenz steht uns ein sehr spannender Weg bevor, um Interesse, Verständnis und Akzeptanz für die Technologie, ihre Einsatzmöglichkeiten sowie ihre Implikationen auf Arbeitsprozesse und Geschäftsmodelle zu entwickeln“, betonte Prof. Dr. Sabrina Schneider.
Die Initiatoren der Studie interpretierten die Ergebnisse zudem insofern, dass bei Themenkomplexen rund um Big Data, Deep Learning und künstliche Intelligenz in der Diskussion häufig nicht ausreichend differenziert werde. Vielfach fehlten auch die Use Cases, die eine objektive Validierung der eigenen Vorstellungen ermöglichen würden. Das mache die künstliche Intelligenz gerade im Management überwiegend zu einer Glaubensangelegenheit.
Skeptiker, Optimisten und Pragmatiker: KI-Denkschulen in Unternehmen
Dieser Befund bestätigte sich durch die Studienergebnisse, die drei klar abgegrenzte und weitegehend gleich große „KI-Denkschulen“ unter den Entscheidern ausmachten: Skeptiker, Optimisten und Pragmatiker. Dies zeigte sich sowohl bei der Diskussion der Frage, ob erfahrene Manager bessere strategische Entscheidungen treffen können als dies durch künstliche Intelligenz möglich ist, als auch bei der Einschätzung der Schwierigkeiten, die mit der Nutzung künstlicher Intelligenz für strategische Entscheidungen verbunden sind.
Laut LAB & Company müssten sich Unternehmen nun die Frage stellen, was diese Entwicklung für ihre Organisations- und Personalstrategie konkret bedeutet – und welche Strukturen und Fähigkeiten sie in einer Zukunft brauchen werden, in der KI allgegenwärtig sein könnte.
Die Ergebnispräsentation dieses LAB Consulting Barometers mit weiteren Informationen senden wir Ihnen gerne kostenfrei zu. Bitte kontaktieren Sie uns dazu einfach telefonisch über +49 211 15 97 99-0 oder per E-Mail.